Schwarzwaager Kotten

Schleifkotten an der Wupper
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Foto: Blick auf Burg an der Wupper
Blick auf Burg an der Wupper. Irgendwo zwischen Burg und dem heutigen Standort des Klärwerks stand er, der Schwarzwaager Kotten.

1998 schrieb das Solinger Tageblatt: "Er stand einst auf Burger Gebiet. Spuren davon sind heute nicht mehr vorhanden."

Spuren sind selbstverständlich vorhanden, in der örtlichen Literatur finden sich einige Hinweise.

Vor Ort, ohne genaue Standortvorgaben, sieht es logischerweise etwas anders aus.

Welche Hinweise gibt es?

  • 1803 – Karte der Haupt-Fabrick und Manufaktur des Herzogthums Berg 1803, gemessen von Joh. Peter Stamm, gestochen von J. C. Eckard. In dieser Karte ist entlang der Wupper auf Burger Gebiet nur die Walkmühle und ein Doppelschleifkotten am Wehr der heutigen Kläranlage eingetragen.
  • 1826 – Gemeindekarte der Gemeinde Bourg, beendigt auf dem Felde im December 1826 durch den Geometer Nonnenbruch. In dieser Karte ist entlang der Wupper nur die Walkmühle und ein Doppelschleifkotten am Wehr der heutigen Kläranlage eingetragen.
  • 1844 – Preußische Kartenaufnahme (Uraufnahme), aufgenommen und gezeichnet im Jahre 1844 von Voss. In dieser Karte ist entlang der Wupper auf Burger Gebiet nur die Walkmühle und ein Doppelschleifkotten am Wehr der heutigen Kläranlage eingetragen.
  • 1922 – Franz Hendrichs: Schwarzwaager Kotten
  • 1928 – Waldemar Specht: Burgtaler Sensenschmiede und Schleifer an der Wupper
  • 1933 – Waldemar Specht: Wupperbesichtigung im Jahre 1803

Wenn ich diese Andeutungen Dritter zusammenfassen müsste, so beschleicht mich folgendes Gefühl: Der Schwarzwaager- und Neuen-Kotten sind identisch!

Specht nutzte vermutlich zwei noch heute verfügbare Archivalien:

  • Akten betreffend Anfertigung des Mühlenkatasters 1828-1842
    Stadtarchiv Solingen, Burg, B 1103
    vormals: Archiv der Gemeinde Burg, Mühlen-Kataster, Archiv Nr. 399, Sign. VII/48
  • Stadt Burg an der Wupper, Mühlen-Kataster der Gemeinde Burg 1828-1842
    Stadtarchiv Solingen, Burg, B 1104
    vormals: Archiv der Gemeinde Burg, Mühlen-Kataster, Archiv Nr. 399, Sign. VII/47

Nach diesen Unterlagen (die zu den jeweiligen steuerpflichten Bauwerken Besitzer und Besonderheiten, auch die vorrausgehenden und nachfolgenden Bauwerke nennen) hieß der auf den Zweiten Schwarzwaager Kotten folgende Kotten 'Balkhauser Kotten'.

In allen mir bekannten Karten aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts ist nur der Kotten eingezeichnet, der mit der Anlage übereinstimmt, die als Neuenkotten dem Bau des Pumpwerkes für die Sengbachtalsperre zum Opfer fiel.


Im Rheinischen Städteatlas Burg, Lieferung VIII Nr.44, 1985 lesen wir unter I.Siedlung, Ortsteile:
  • 1816 gehören zur Bürgermeisterei Burg Unter- und Ober-Burg (1434 Einwohner) sowie die Wohnplätze Kellershammer, Lucheshammer (?= Luhnshammer), Neuenhammer (12 Ew), Neuenhof (6 Ew), Rheinfurtherkotten, Schwarzehammer (6 Ew), Wiesenkotten.
    [VI 2a]
  • 1832 besteht die Bürgermeisterei Burg aus der Stadt Burg (1469 Ew), und den Wohnplätzen Angerscheid (13 Ew), Burgerhöh (9 Ew), Kellershammer (13 Ew), Luhns- oder Huckensbergerhammer, Neuenhammer (14 Ew), Neuenhof (6 Ew), Schwarzwagerkotten, Sensenfabrik (5 Ew), Wiesenkotten.
    [Viehbahn]
  • 1850 und 1864 umfasst die Gemeinde und Bürgermeisterei Burg die Stadt Burg (1864: 1680 Ew) und die Wohnplätze Angerscheid (14 Ew), Burgerhöh (11 Ew), Burgthal (36 Ew), Kellershammer (8 Ew), Luhns- oder Hausbergshammer =(?) 1864 Wüsthoff's und Lindenbergshammer (8 Ew), Neuenhof (5 Ew), Neufabrick (17 Ew), Schwarzewogskotten (vor 1864 abgebrannt).
    [1850: HSTAD LA Lennep 231; 1864: Sta Solingen B 680]

©2004– Michael Tettinger
Mi. 30.06.2004 – Sa. 01.03.2008
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