Schleifkotten an der Wupper - Auer Mühle 2002

Juli 2002

Viel sieht man an Ort und Stelle nicht mehr. Ein landwirtschaftlicher Betrieb (Reiterhof) und ein ehemaliges Ausflugslokal.

Foto: ehemaliges Ausflugslokal Picardsaue (Juli 2002)
ehemaliges Ausflugslokal Picardsaue (Juli 2002)

Der 1933 wiederaufgebaute Aussenkotten ist heute ein Wohnhaus. Nur noch ein kleiner Teil des Hauses wird auch heute noch als Schleifkotten genutzt.

Foto: Auermühle - Aussenkotten (Juli 2002)
Auermühle - Aussenkotten (Juli 2002)

Wer genauer hinsieht, der kann noch Relikte erkennen. Ein Schleifstein mit der Jahreszahl 1898 und folgende Zeile über der Haustüre:

Foto: Auermühle - Schriftzug

"J P. 1933, DEN SPÄTEREN"
J P. könnten die Initialen von Jonathan Picard sein. Angeblich haben seine Söhne den 1933 abgebrannten Kotten wiederaufgebaut. Oder war der Brand schon 1932 und 1933 waren die Nachfahren fleißig?

»Bis 1945 wurden hier anschließend Remscheider Erzeugnisse geschliffen, während des II. Weltkrieges besonders Seitengewehre. Heute dient das Gebäude als Lagerraum für die Firma Jonathan und Walter Picard, die Fußböden aus Kunststoff verlegt.

In der Gaststube "Picards Aue", die schräg gegenüberliegt, hängen zwei Ölgemälde, die die frühere Anlage darstellen.«

Quelle:
Heimatkundliche Stoffsammlung für Lehrer, Herausgeber: Stadtverwaltung Solingen - Schulverwaltungsamt. Wann diese Stoffsammlung erschienen ist, kann ich im Moment nicht sagen. Die Autoren verschweigen das Datum. Ich vermute 1961. Warum? Auf Seite 212 wird das Datum 1960 genannt, und auf Seite 201 wird zu der Brücke in Glüder angemerkt: "jetzt wird sie umgebaut", so geschehen 1961. Was die Kotten an der Wupper betrifft, so zitiert die Stoffsammlung ebenfalls Franz Hendrichs. Ergänzt haben die Autoren einiges (was die Zeit bis 1960 angeht), leider ohne Quellenangabe. Vermutlich dürfte es sich hierbei um persönliche Erkenntnisse und um die Zeitungsausschnitt-Sammlung des Solinger Stadtarchivs handeln.

.. Seitengewehre geschliffen ..? Als Seitengewehr bezeichnete man ursprünglich alle an der Flanke getragenen Verteidigungswaffen. Heute sind mit dieser Bezeichnung die auf das Gewehr aufpflanzbaren Bajonette mit Griff gemeint.
Gibt es diese Ölgemälde heute noch? Kann jemand weiterhelfen?

Zurück zu den Ausführungen von Hendrichs. Ich habe den Eindruck, dass mit jedem seiner Schritte in Richtung Wuppertal auch das Interesse an den Kotten schwand.

Foto: Titelbild, Die Heimat 1960 - AuermühleIm Jahre 1960 veröffentlichte Otto Bauermann einen Beitrag zur Auermühle in "Die Heimat". Titel: »In der Auermühle gab es wehrhafte Müller - Heute heißt es dort an der Wupper "Picards Aue"«
Interesse? Auermühle und der Name Jüngel

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©2002-2003 Michael Tettinger, Fr. 05.07.2002, letzte Änderung: Sa. 05.07.2003
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