Schleifkotten an der Wupper - Untenfriedrichstaler Kotten

Blick von der Wupperseite

Spontan kommt mir ein Gedanke. Vorne hui ..............

Foto:Untenfriedrichstaler Kotten

hinten ....

Zeichnung: Untenfriedrichstaler Kotten, 1922

Möchte diesen aber nicht weiter ausführen. Ich kenne die Details nicht. Gibt es möglicherweise Auflagen von der Denkmalschützbehörde? Im Moment sollen die Bilder für eigenen Gedanken ausreichen.

Foto: Untenfriedrichstaler Kotten

Gedanken, Nachdenken, das Hirn benötigt Futter: Ausflug in die Vergangenheit...

Franz Hendrichs (1922) berichtet von einer erhaltenen Urkunde, mit der Georg(en) Ernen und seinem Sohn (Georg Wilhelm Ern?) am 12. August 1747 die Bauerlaubnis für einen Schleifkotten erteilt wurde:

Gemälde: Carl Theodor Von Gottes Gnaden wir Carl Theodor, Pfaltzgraf bey Rhein ... thuen kundt und bekennen hiermit für uns ... dass wir auff untertänigster Suppliciren [supplicium = das Bitten] Georgen Ernen und dessen Sohn, auch darüber von unserem Richteren und Rhentmeisteren zu Solingen Kannengieser eingeholten untertänigsten Bericht denenselben die Erbauung eines Schleiffkothens auf aigenen Grundt gnädigst zugestanden haben, allermasem wir hiermit und kraft dieses thuen also und dergestalten, dass sie selbigen Kothen ohne das Mindeste von Unserentwegen dazu thuen auf eigene Kösten hinsetzen und unterhalten, hingegen darab in daige unsere Rhentmeisterey Sohlingen zur jährlicher Wässererkäntnuss alljährlich einen Goldgulden richtig abführen sollen. Danhero befehlen solchem nach jetzigen und andere ihme folgenden Richteren und Rhentmeistern zu gemeltem Sohlingen hiermit gnädigst, dass sie diesen Schleifkothens erbauung erwehnten Georgen Ernen und dessen Sohn, auch ihren Erben verstatten, dabey kräftigst handthaben, gemelte [gemeldete] Recognition [Besichtigung, Anerkennung?] des einen Goltgulden aber einnehmen und verrechnen sollen. Urkundt hervorgetruckten unseres Hofcammersecretinsiegels Düsseldorf den 12 ten Augusti 1747
Aus hochstg. Ihr Churf. Durchl.
gnädigstem Befelch
v. Douven

[Franz Hendrichs, Die Schleifkotten an der Wupper, Köln 1922]

Mit anderen Worten: Auf Bitten von Georgen Ernen wurde der Bau des Kottens auf eigenem Grund und Boden gestattet. Mit den Baukosten und dem Unterhalt will der Erlaubniserteilende nichts zu tun haben, aber jährlich kassiert er 1 Goldgulden. Für das Eintreiben waren die damaligen und kommenden Richter und Steuerbevollmächtigen zu Solingen zuständig.

Kurfürst Carl Theodor (*1724) war zum Zeitpunkt der Erteilung der Erlaubnis gerade einmal 23 Jahre alt.

Bauerlaubnis! Wie mag damals die Reihenfolge gewesen sein? Bau und anschließende Genehmigung, oder Erlaubnis und anschließender Bau?

Kurz nach der Errichtung des Schleifkottens gab es mächtig Ärger mit dem Inhaber der Fischerei-Rechte. Hans Rosenthal schreibt darüber in Solingen, Geschichte einer Stadt, Band II - Der Schleifertumult in Untenfriedrichstal.

Ebenfalls in einer noch vorhandenen Urkunde wird der Teilverkauf des Kottens am 28. August 1756 festgehalten. Georg Wilhelm Ern und seine Haussfrau Mariea Catharinna Broch verkauften damals ihren halben Schleifkotten an Johan Petter Ern und Anna Christina Beckers für 336 Taler.

Cont und zu wissen sei jedermänichlich, dass einen Kauff getroffen zwischen den acht- und ehrbaren, als nemlich Georg Wilhelm Ern als Verkäuffer, so dan Johan Petter Ern - als Ankäufer wie folgt:

Es habe verkauft Georg Wilhelm Ern und seine Hausfrau Mariea Catharinna Broch ihren halben Schleifkotten auf der Wupper gelegen, den sein Vater neu erbaut hat, an den Johan Petter Ern und sein Haussfrau Anna Christina Becker für einen wohl gedunge Preiss für die summa adt 336 Taller und bey dem Kauff erlegen müssen adt 161 Taller und auff künfftigen Mey 1757 den Ueberrest adt 175 Taller an den Herren Docktor Günter zu Sohlingen zahlen muß. Dessen verspricht der Verkäuffer dass Holtz zum Gewaltschütz und auch dass Gewaltschütz auffzurichten und den Schleiffkotten zu lieberen mit Qualle und Däme und Wegen und Stegen, wo sey nötig seind, aber an der Feldseite über den Dam kein Grass zu geniessen haben, was aber über den Wassergraben an der Wupperseiten ein jeder zur Halbscheid zu geniessen haben, dessen verspricht der Ankäuffer dem Verkäuffer den Schleiffkotten helffen auffszubauen, aber jeder zu seinem Antheil in Quällen und Dämmen. Ein solches Alles attestieren wir mit unseren eigenen Handunterschrifft.
So geschehen den 28. Augustus 1756
Georg Wilhelm Ern als Verkäufer mit vor meine Haussfrau Marina Catharina Broch. Johan Petter Ern als Ankäuffer, Anna Christina Beckers als Ankäuffer. Abraham Melcher als Zeug. Hermannus Hinderichs als Zeug.

Viel Raum für Spekulationen -
Eine mögliche Version:
Der Vater von Georg Wilhelm Ern ist gestorben, der geerbte Anteil wird verkauft. Zwangsweise; möglicherweise war der Vater erkrankt (ich erinnere hier an die damals verbreitete Schleiferkrankheit Silikose) und benötigte ärztliche Hilfe. Die angefallenen ärztlichen Kosten mussten mit dem Verkauf des Kottens gedeckt werden (Herren Docktor Günter zu Sohlingen).

Die Verkaufsurkunde deutet einen beschädigten Kotten an. Der Verkäufer soll nicht nur das Material für das Gewaltschütz liefern, sondern dieses auch wieder errichten. Möglicherweise haben die Abgesandten von Schloss Nesselrath mehr als nur die Schlacht zerstört.

Wie gesagt: Alles nur Vermutungen! Mich würde sehr interessieren, wer dieser Johan Petter Ern war. Folgende Urkunde könnte auch zu dem Beitrag Fischereistreit passen.

Endsunterschreibene Schleiffer müssen als eine amtskundige Wahrheit auf Ersuchen des Joh. Peter Erne im Rüden bezeugen, dass ausser dem neuen Kotten, woran seit jüngeren Jahren ein Selbstfang im Schleifgraben gewesen ist, sonst an keinem einzigen Kotten ein solcher vorhenden seye, fort, dass an allen auf der Wupper gelegenen Kotten, worzu der Schleiffgraben aus der Wupper angelegt ist, die Fieschereibesiezer sowohl die Churfürstl. Kellnerei zu Bourg als Freiherr von Westerhold und übrige Freiherrn in solchen Schleiffgraben bis hiehin niemalen eine Fiescherei und Selbstfang praetendiret weniger jemale vor sich oder durch ihre Fischmaister in Besiez und Gebrauch gehabt haben, wobei wir zugleicht attestieren, dass ein solcher Selbstfang, dem Schleiffer nachteilig seyn und zwar aus folgenden Ursachen, nemblich:

  1. muss so lang Öhle im Selbstfang seynd, sowohl den Tag als die Nacht hindurch, damit solche nicht sterben, das Schleifwasser darauf mit abgelassen werden. Hieraus entstehet
  2. das der Schleiffer das volle Wasser zum Schleifen nicht habe und dasjenige, was er sonstvei vollem und freiem Wasser in einem Tage schleiffet, beim Selbstfang und hierdurch entzogen werdenden Wasser kaum in zwei Tagen fertig schleiffen könne, fort dass hierbei
  3. auch die Güter viel schlechter geschlieffen werden. Hierzu kommt
  4. dass der Schleiffer, wenn der Schleiffgrabe aussgefieschet wird, den Kotten still stehen lassen müsse, mithin nicht arbeiten könne, weil nun durch das Ausfieschen des Grabens die Mauren, worinn sich die Crebs und Öhle verkriechen, vielfältig beschädigt werden, so muss, um solche wiederum ausszubessern der Kotten desto länger still stehen und dies tragt sich
  5. weil das Fischen Frühjahr und Sommer geschiehet, zu derjenigen Zeit zu, wo der Schleiffer das meiste arbeiten kan und muss, folglich auch grössern Schaden aus dem Stillstande leydet, wobei wir
  6. den Nachteil am Geschreck, wenn dieses wegen dem Selbstfang bedecket ist, nicht einmal erwehnen, da bekannt, dass desfalls mehrere Reparationen nötig sind, um folglich der Schleiffer auch öfterer und länger am Schleiffen aufgehalten wird, welche alles wir hiermit bezeugen.

    Urkund Unterschriften Rüden, den 21. August 1786

Johan Ern, Joha Abraham Ne.., Georg Wilhelm Ern, Johann Wilhelm Eickhorn, Peter Henckels, Johan Peter Hindrekus, Frantz Eickhorn, Abraham Melchior.

Soweit die alten Urkunden. Was finde ich sonst noch?

Untenfriedrichstaler Kotten
"Der Untenfriedrichstaler Kotten gehört zu den größeren Wupperkotten. Das Gebäude wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut und bot in jedem Raum Platz für etwa zwölf Schleifstellen. Insgesamt waren über hundert Schleifer in dem Kotten beschäftigt. Um mehrere Arbeitsgänge unter einem Dach zu vereinigen, errichteten die Besitzer auf der linken Seite des Wasserrades ein Hammerwerk und integrierten um 1860 sogar eine Reiderei (Montage von Schneidwaren). Diese im Remscheider Morsbachtal häufig vorzufindene Expansion eines Kottens zu einem umfassenden Produktionsbetrieb war für Solingen absolut ungewöhnlich. Die neuen Fabrikbetriebe entstanden in der Regel unter Nutzung der Dampfkraft im Inneren des Stadtgebietes. Hochwasser und Eisgang zerstörten Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts (1890/91) den Hammer. Er wurde anschliessend nicht wieder aufgebaut. Als 1925 das Stauwehr brach, suchten sich viele Mieter eine neue Schleifstelle und kehrten auch nach der Reparatur nicht zurück. Nach einem Schaden am Wasserrad im Jahre 1941 legte man den Kotten vorläufig still. Bevor ein Betrieb zu Beginn der 50er Jahre das Gebäude durch den Einbau einer Turbine wieder industriell nutzbar machte, hatten sich dort Maler Ateliers eingerichtet. Heute wird der inzwischen vollständig sanierte Kotten als Wohngebäude genutzt."
Wanderwege zur Industriegeschichte, Band 2, Auf den Spuren der Solinger Schleifer, Landschaftverband Rheinland, Köln, 1992

Stauwehr? Heute nicht mehr vorhanden, nur noch Reste sind in der Landschaft erkennbar. Demnächst mehr, ich habe ein paar Aufnahmen zu diesem Thema.

1941: Schaden am Wasserrad
Befragen wir das Solinger Tageblatt - unsere in Blei gegossene und zu Papier gebrachte Intelligenz: An einer Stelle (11. Februar 1950) fand ich folgenden Hinweis:

"Im Unten-Friedrichstaler-Kotten löste sich am 13. Februar 1941 der dicke Nocken. Da dort nur noch vier Mieter arbeiteten, wurde die Reparatur nicht mehr ausgeführt, und seit dieser Zeit steht dieser Kotten still.... "

Ein aufschlußreicher Artikel, der sich nicht nur mit dem Untenfriedrichstaler Kotten auseinander setzt. Der Titel lautet:
"Schleifer und Kotten - Opfer der Zeit. Die freiheitliche Zeit der Heimarbeiter geht zu Ende - Das Schicksal der Wupperidylle"

Jetzt sind wir etwas schlauer: Der Dicke Nocken war schuld...
Ich kann mir darunter nichts vorstellen, daher habe ich einen Blick in die Zeitung aus dieser Zeit (1941) geworfen. Ich wurde fündig, auch wenn der Artikel das Problem mit dem dicken Nocken nicht näher erläutert.

Das Wasserrad im Unten-Friedrichstaler Kotten dreht sich nicht mehr

Stadtanzeiger zum Solinger Tageblatt vom 14. Februar 1941:

Das Wasserrad im Unten-Friedrichstaler Kotten dreht sich nicht mehr.
Eine längere Betriebsstörung ist im Unten-Friedrichstaler Kotten zu verzeichnen. Während der Arbeitszeit hat sich das Wasserrad gesenkt, geriet auf den Grund und erlitt starke Beschädigungen. Da nur noch vier Mieter in diesem Kotten tätig sind und die Instandsetzung des Rades große Kosten verursacht, beabsichtigt der Besitzer die erforderlichen Reparaturen nicht mehr ausführen zu lassen. Ein Teil der Schleifer wird seine Arbeitsstelle in andere Kotten verlegen, verschiedene wollen ihren Betrieb auf Elektrizität umstellen. Damit dürfte der Unter-Friedrichstaler Kotten einer der ersten sein, der in der Folgezeit auf die Wasserkraft der Wupper verzichtet.

Nix dicker Nocken. Dachte zuerst an das Hammerwerk, aber dieses soll schon vorher nicht mehr existiert haben. Der Autor meinte bestimmt die "dicke" Wasserradachse oder an deren Nabe. Interessant ist auch der Hinweis auf die Turbine. Vielleicht finde ich zu diesem Thema auch noch etwas.

Habe ich: Auch wenn es 1941 so aussah, als ob der Untenfriedrichstaler Kotten auf die Wasserkraft der Wupper verzichten müßte und Ende 1941 ein Abgesang im Solinger Tageblatt zu lesen war, es kam anders als der Autor oder die Autoren dachten.

Am 27. November 1950 erschien im Solinger Tageblatt ein Artikel mit der Überschrift: Unten-Friedrichstaler Kotten bleibt erhalten
Ein Denkmal altbergischer Geschichte erzählt aus seiner Vergangenheit

Foto aus dem Solinger Tageblatt vom November 1950

Rund 200 Jahre sind vergangen, als sich Georg Ern aus Friedrichstal entschloß, in Friedrichsaue einen Schleifkotten zu bauen. Generationen von Wupperschleifern hatten in diesem Kotten ihre Arbeitsstätte. Gute und schlechte Zeiten erlebten die Schleifer in diesem Kotten. Ja, in allzu schlechten Zeiten drehte sich monatelang kein Rad, so daß hohes Gras vor dem Eingang wuchs. Aber auf den Regen folgte wieder Sonnenschein und zudem wußten sich die alten Wupperschleifer auch über die schlechten Zeiten hinweg zu helfen. Jagd und Fischerei waren in jenen Zeiten noch Allgemeingut der Wupperschleifer, so daß auch in schlechten Zeiten das Fleisch auf dem Mittagstisch nur selten fehlte.

Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts schaltete sich die Familie Melchior als Miteigentümerin des Kottens ein und erweiterte im Laufe der Zeit ihre Besitzrechte ganz erheblich. Ursprünglich Schwertschleifer, stellten sie sich allmählich auf Messerfabrikation ein und beschäftigten eine große Anzahl Arbeiter. Als der Kotten um die Mitte des vorigen Jahrhunderts abbrannte, ließen sie denselben im heutgen Stile wieder neu aufbauen. Vor allem ließen sie große Arbeitsräume herstellen, denn während früher in den Kotten Arbeitsräume von 4 bis 6 Arbeitsstellen waren, hatten die Stuben im Unten-Friedrichstaler Kotten jetzt solche von 12 Arbeitsstellen (Großraumbüro). Hierdurch hatten sie immer mit weniger Aufsehern ihre Arbeiter unter Kontrolle. Sie waren somit wohl die ersten, welche die Solinger Stahlwaren in Teilarbeit herstellen wollten. Neben der Schleiferei richteten sie auch eine Reiderei ein und Anfang der 60er Jahre erbauten sie auf der linken Seite des Wasserrades (Innenkotten) eine Schlägerei. Im Jahre 1862 erbauten sie in unmittelbarer Umgebung eine Brücke, um einen bequemen Anmarsch zum Kotten zu haben. Aber leider war dies alles nicht von Bestand. Das Hammerwerk verfiel und als am 23. November 1890 das gewaltige Hochwasser unseres Heimatflusses eintrat, wurde die Brücke teilweise fortgerissen. In dieses gewaltige Hochwasser trat sehr starker Frost ein, so daß die Wupper in einigen Tagen vollständig zugefroren war. Dieser Frost währte bis Ende Januar und als dann Tauwetter eintrat, hatten wir den letzten Eisgang unseres Heimatflusses zu verzeichnen. Von diesem Eisgang wurde der Unten-Friedrichstaler Kotten schwer getroffen. Das ganze Hammerwerk, einschließlich der schweren Walze, wurde von den Eisschollen weggefegt. Die Trümmer stauten sich vor der Brücke und rissen den letzten Rest mit sich fort. Uebrig blieben nur die beiden Brückenköpfe, doch während eines schweren Gewitters im Jahre 1936 stürzte der über den Abflußgraben führende Brückenkopf zur Hälfte ein, so daß der Betrieb teilweise lahm gelegt wurde. Das Wasser hatte keinen geregelten Abfluß mehr und konnte nicht mehr die benötigte Kraft aufbringen, um den Betrieb die benötigte Antriebskraft zu geben. Ein Mieter nach dem anderen verließ seine Arbeitsstätte und als im Februar 1941 das Wasserrad auf Grund geriet, mußte der Betrieb eingestellt werden. Eine Reparatur lohnte sich nicht mehr und so war der Unter-Friedrichstaler Kotten einer der ersten, welche den Betrieb einstellte. Nun ging der Verfall mit Riesenschritten vorwärts. Zu- und Abflußgraben waren schnell verschlammt und zeitweise dachten die Eigentümer daran, das Gebäude niederzulegen.

Nunmehr ist der Kotten durch Kauf in neue Hände übergegangen. Umfassende Instandsetzungsarbeiten sind bereits aufgenommen worden. Das alte Wasserrad wird verschwinden und statt dessen sollen Turbinen eingebaut werden. Dem Vernehmen nach soll hier eine große galvanische Anstalt mit Prägerei und allem drum und dran eingerichtet werden. Jedenfalls ist durch diese Anlage der Bestand des alten Wupperkottens wieder auf Jahrzehnte hinaus gesichert und wird als Wahrzeichen der alten Wupperschleifer noch jahrelang fortbestehen.

Die Stadt, Nr.622, 7.5.1957 [20020306-042] (Amtsblatt der Stadt Solingen - heutige Ausgaben sind als PDF-Dateien online verfügbar und bieten interessante Einblicke in das Wirken unserer Lokalpolitiker.)

Antrag auf Verleihung eines Wasserrechtes
Gemäß §§ 65 ff. und 203 des Preußischen Wassergesetzes vom 7.April 1913 (GS. S. 53) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Firma Werner Meis, Solingen-Widdert, Friedrichsaue 43, in Erweiterung des bestehenden Rechte die Verleihung folgenden Rechts beantragt hat:

»Das Wasser der Wupper zwischen den linksseitigen Flurstücken 8 und 9, Flur 6, der Gemarkung Leichlingen und den rechtsseitigen Flurstücken 139 und 151, Flur 38 der Gemarkung Höhscheid, unter Erhöhung des bisherigen Stauzieles von +67,452 m NN auf +68,00 m NN, mittels des vorhandenen, zu erhöhenden festen Wehres zu stauen und auf der Gemarkung Höhscheid durch den vorhandenen Obergraben, Flurstück 151 der Flur 38, in einer Menge bis zu 8,65 m3/sec rechtsseitig abzuleiten, auf dem »Untenfriedrichstaler Kotten« benannten Betriebsgrundstück, Flur 113 der Flur 40, zum Antrieb einer vorhandenen Wasserkraftturbine zu gebrauchen und auf dem gleichen Flurstück durch den vorhandenen Untergraben bei Flurstück 114 der Flur 40, in die Wupper wieder einzuleiten, sowie überschüssiges Wasser durch den auf Flurstück 151 der Flur 38 liegenden Freifluter aus dem Obergraben in die Wupper einzuleiten.« ...............

Ob hier jemand Einspruch erhoben hat, kann ich im Moment noch nicht berichten. Interessant sind für mich die technischen Angaben bzw. die Fakten: Es gibt 1957 noch einen Unter- und Obergraben, das Stauwehr und eine Turbine versorgt den Kotten mit Strom. Der Eigentümer ist die Firma Werner Meis.

Wer könnte hier Einwendungen haben? In erster Linie die Eigentümer des stromaufwärts liegenden Obenfriedrichstaler Kottens. 50 cm mehr Stauziel.... Stromabwärts betraf es nur noch den Wipperkotten. Der Hohlenpuhler Kotten ist zu diesem Zeitpunkt eh nur noch Geschichte.

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©2002-2005 Michael Tettinger, So. 06.01.2002, letzte Änderung: Fr. 24.06.2005
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