Schleifkotten an der Wupper - Schaltkotten

Etwas zum Namen Schalt bzw. Schault fand ich in folgendem Sprachschatz-Buch:

Halbach, Gustav Hermann: Bergischer Sprachschatz, Remscheid 1951, S.604f

»Schault w. die Schalt (Müngstener Flurname): Der Berg auf der linken Wupperseite, mit dem heutigen Schloß Küppelstein, von dem sich die Müngstener Hochbrücke zum gegenüberliegenden Schaberg spannt. Grenzen bilden nördlich der Schaltsiepen und südlich der Mixsiepen (= Am I'eksiepen, d.i. Eichensiepen laut Remscheider Lagerbuch von 1675) bei Küppelstein. Die Ortsbezeichnung Mixsiepen an der Lenneper Straße ist im gleichen Sinne zu deuten. Schaultsiepen m. Schaltsiepen. Schalt, schald mhd. Stange zum Fortstoßen eines Kahns oder Schiffs in seichtem Wasser. "Schalden das Schiffelein" nannte man das Fortbewegen. Der Ausdruck Schald, Schalt ging später in die Bedeutung "Fähre" auf das Fahrzeug selber über. Man findet ihn in der Kölner Gegend und im Bergischen. 1468 erwähnt der Kölner Rat die Deutzer Schalde. Von einer einstigen Müngstener Fähre (Schald) wird der Name auf das anliegende Wiesengelände, den benachbarten Abhang und schließlich auf den ganzen Berg übergegangen sein.

Stich: Fähr-Nachen
So könnte die Fähre damals ausgesehen haben.

Im 16. Jhrd. rechnete man laut Remscheider Waldordnung von 1564 auch den westlichen Teil des Schimmelbuschs zur Schalt. Es wechseln die Bezeichnungen "An derr Schault", "Op derr Schault" und "De Schault". -- Schaultkotten m. Schaltkotten am Fuße der Schalt auf Solinger Seite. Er ist der letzte noch in Betrieb befindliche Wupperkotten zwischen Müngsten und Glüder. Die Solinger nennen ihn den "Kotten am Schaul". 1572 erhielt Johann zu Schaberg die Genehmigung, "auf der Wipperen in der Schald" eine Schleifmühle zu errichten. -- Wieß an der Schalt, zum Klaßhof gehörig; Büsche auf der Schalt. Diese gehörten Küppelsteiner und Reinshagener Hofinhaber. -- Die einstige Fähre lag unterhalb des Müngstener Hofs. Der alte Weg von Remscheid nach Solingen ging vom Remscheider Dorf über Stachelhausen, Mühlenteich, Güldenwerth, Bornstal, Wendung nach Müngsten. Dort ließ man sich übersetzen. Dann stieg man bergauf in Richtung des jetzigen Schaberger Bahnhofs über den Hof Schaberg auf Solingen zu. (Schalder-Fähre bei Kuske, Bd. 2, S. 195 u. Bd. 4, Sachregister, S. 448; Lexer, S. 179.)«

Soweit der Eintrag in dem Buch. 1572 soll die Baugenehmigung erteilt worden sein, an anderer Stelle wird das Datum 1573 genannt. Bitte befragen Sie mich jetzt nicht nach dem Müngstener Hof; ich habe keine Ahnung wo der lag.


©2003-2005 Michael Tettinger, Mo. 16.06.2003,
letzte Änderung: So. 18.09.2005
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