Foto: Solingen Panorama

Linie 9

Ehemalige Strassenbahn Solingen Krahenhöhe – Müngsten – Clarenbach – Barmen

Auf alten Wegen. Diese Seite ist derzeit als Zettelkasten anzusehen. Die Fakten stammen aus dem Buch von Horst Dirlam und Wolfgang R. Reimann, Mit der Elektrischen durch Solingen, Wuppertal 1988.

1906: Im Juli 1906 beschließt die Barmer Bergbahn, die seit dem 16.11.1891 bestehende und seit dem 14.4.1903 elektrisch betriebene Strecke Ronsdorf - Müngsten um 3,3 km bis nach Krahenhöhe auszubauen. Am 5. Sept. 1908 geht diese vollständig auf einem eigenen Bahnkörper ausgebaute Kleinbahn in Betrieb. Sie wird als Linie 9: Barmen, Toelleturm – Müngsten – Krahenhöhe betrieben.

Foto: Ausweiche
Dirlam: "Mit welchem Optimismus die Barmer Bergbahn AG den Bau der Strecke Müngsten–Krahenhöhe gegangen sein muß, belegt die in der Nähe von Theegarten angelegte Ausweiche, die einen 15-Minuten-Betrieb ermöglichen sollte. Gefahren wurde dann lediglich im 120-Minuten-Abstand."

1917: … Die Oberleitung der am 27. Januar 1917 "für die Dauer des Krieges" stillgelegten Strecke Krahenhöhe – Müngsten (BEW) ist inzwischen demontiert. Ohne daß es nach 1919 zu einer Wiederinbetriebnahme gekommen wäre, stellt die Barmer Bergbahn fünf Jahre später den Antrag auf Konzessionslöschung.

1929: Die Barmer Bergbahn und die Stadt Solingen vereinbaren die Wiederinbetriebnahme der Strecke Müngsten–Krahenhöhe, die Durchfahrt der Barmer Wagen bis zum Schillerplatz bzw. Hbf. und die Führung von Solinger Wagen bis nach Müngsten. … Die anhaltenden Proteste aus der Bevölkerung (erwähnt sei nur die am 3. Juli 1928 in Müngsten stattgefundene Demonstration) waren also nicht ohne Wirkung geblieben. Letztlich kommt es aber doch nicht zur Verwirklichung des Vorhabens. Als Auswirkung der Wirtschaftskrise werden alle etatisierten Investitionen ausgesetzt. Fertiggestellt wird nur das Verbindungsgleis Barmer Bergbahn - Solinger Stadtbahn. Die bereits an der Krahenhöhe verlegten Weichen des Abzweigs werden später entfernt und in den Ausweichen Demmeltrath (1932), am Neumarkt (1933) …eingebaut. Noch heute ist ein Teil der Trasse der Müngstener Bahn als Wanderweg erhalten, ebenso die Brücke in Müngsten mit ihrem charakteristischen schrägen Kreuzungswinkel.

Was mag nach mehr als 70 Jahren noch von dieser Strecke zu sehen sein? In dem zitierten Buch von Dirlam und Reimann ist auf Seite 14 ein Streckenplan abgebildet, der uns vielleicht bei der Suche weiterhilft.

Skizze: Gleisplan
Gleisplan

Nimmt man den abgebildeten Gleisplan und legt eine gedrehte und skalierte Version auf eine heutige Grundkarte, so stellt man sehr schnell fest, dass ein großer Teil der Trasse noch vorhanden sein muss.

Grundkarte + Gleisplan

Erste Spurensuche

Remscheider Straße · Brücke am Halfeshof

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©2003 Michael Tettinger - Di. 04.11.2003 – Mi. 05.11.2003