Im Februar 1959 scheibt Hans Brangs in Die Heimat:
» Am 13. August 1832 ging über Solingen ein furchtbares Unwetter nieder. Am frühen Nachmittag begegneten sich zwei Gewitter über der Altstadt, und es ist wiederholt darüber berichtet worden 1), wie damals die entfesselten Elemente der alten reformierten Kirche am Kirchplatz übel mitspielten, den Kirchturm einstürzen ließen und viele andere Schäden in der Stadt verursachten.
Es war aber bisher nicht bekannt, daß auch die im Jahre 1826/27 erbaute katholische Kirche an der Ecke Haupt- und Kasinostraße seinerzeit schwer mitgenommen wurde. Darüber verfaßte der damalige Pastor Joh. Arn. Georg Kersebaum (1828–1853) einen kurzen anschaulichen Bericht 2):
„Im Jahr 1832, am 13. August des Nachmittags, stürzte der westliche Giebel der neuen Kirche bei einem heftigen Wirbelwinde, der über die Stadt zog, ein. Die Giebelmauer stürzte einige Fuß über dem Gebälke nach inwärts ein, erbrach die ersten drei Balken in der Decke und zerstörte die darunter stehende Orgel, nebst dem Traghimmel, den ich 3 Jahr vorher zum Theil ex Propriis 3) hatte machen lassen. Ein Theil des Dachs wurde herabgeschleudert. Fürchterlich sah die Kirche aus. Das aufgerissene Dach, die in einer Breite von 10 bis 12 Fuß eingestürzte Decke, die gebrochene Giebelmauer, der dadurch unten in der Kirche angehäufte Bauschutt stellten das Bild einer Ruine dar. Durch den herabstürzenden Regen hatte sich das Wasser so in der Kirche angehäuft, daß man nicht hineingehen konnte. Da inzwischen die Nacht eingebrochen war, das Unwetter, wenn gleich in geringerem Maße anhielt, und die Kirche offen lag, so mußte ich alles von Werth, wie auch die Sacras spezies ins Pfarrhaus nehmen.“
Anmerkungen:
1929 erschien in der Halbmonatsschrift Bergische Blätter ein Artikel zum gleichen Thema: Der 13. August 1832 in Solingen